Kann ein Pilot sich retten, wenn er erkennt, dass seine Maschine defekt ist und unweigerlich abstürzen wird? Auf diese Frage wussten die Luftfahrtpioniere fast ein Jahrzehnt nach der Erfindung des Motorflugzeugs - 1903 durch die Gebrüder Wright – immer noch keine klare Antwort. Aber da gab es diesen Schneider, Leiter eines erfolgreichen Studios, der felsenfest behauptete, mit seinem Fallschirmanzug sei das problemlos möglich: Nach dem Ausstieg aus dem Flugzeug entfalte der Anzug zwei fledermausflügelartige Gleitflächen, die den Träger sanft nach unten schweben ließen. Er selbst sei bereit, vor den Augen der Weltöffentlichkeit den Beweis anzutreten: durch einen Sprung von der 57 Meter hohen Plattform eines berühmten Bauwerks.
Hart aufgeschlagen
Mehr PR-Rummel geht nicht. Dutzende Journalisten und Hunderte Schaulustige waren an dem frostigen 4. Februar 1912 zur Stelle. Nur von einem Freund und einem Kameramann begleitet, stieg der Schneider zur Plattform empor. Und er sprang. Während der nicht ganz vier Sekunden, die sein Sturz dauerte, entdeckte er etwas ungemein Bedauerliches: Die Gleitschirme öffneten sich nicht rechtzeitig. Beim Aufprall schlug der Körper eine 15 Zentimeter tiefe Mulde in den hartgefrorenen Boden.
Es blieb anderen vorbehalten, zuverlässige Fallschirme zu bauen.
Wer war es, der so tief und hart fiel?
Die gesuchte Person wird hier verraten.