Preußisch-akribisch notierte der Expeditionsleiter, was ihm unterwegs an Bemerkenswertem auffiel – nicht nur in geografischer Hinsicht, sondern auch bezüglich der Tier- und Pflanzenwelt und der (wie man früher sagte) Eingeborenen. Die abenteuerliche Reise dauerte mehr als 14 Monate. Als er am Ziel war und von dort aus per Schiff zurückfuhr, hielt alle Welt ihn längst für tot.
Drei Jahre später, am Ende seiner dritten Expedition, war er es tatsächlich. Der rastlose Forschungsreisende war wieder mit einer gemischten Gruppe unterwegs, mit vier Europäern und zwei Einheimischen. Sie versuchten, eine Transversale quer durch den Kontinent zu finden. Und sie scheiterten – keiner der sieben wurde jemals wieder gesehen.
Der Forscher bleibt verschollen
Selbstverständlich gab es Suchexpeditionen, mit Berichten über Fuß- und Hufspuren mitten in der Einöde. Andere fanden Ritzungen in Bäumen, die eventuell von dem verschwundenen Wissenschaftler stammten – alles sehr vage. Erst Jahrzehnte nach dem Ende des Forschungsreisenden, dessen genauen Todestag niemand kennt, tauchte auf verschlungenen Wegen ein konkretes Relikt auf: ein schmales Messingplättchen, das Vor- und Nachnamen des Verschollenen trägt.
Ein Ureinwohner war der Entdecker. Der Fundort war ein Affenbrotbaum, in dessen Rinde jemand den Buchstaben „L” geritzt hatte. An dem Baum hing eine stark angekokelte herrenlose Feuerwaffe, daran war das Plättchen befestigt. Materialwissenschaftliche Untersuchungen 2006 räumten die letzten Zweifel aus: Hier hat sich niemand einen makabren Scherz erlaubt und eine Fälschung angefertigt – das Messingstück ist authentisch. Es ist bis zum heutigen Tag die einzige faktische Spur des Pioniers.
Besagter Affenbrotbaum steht auf felsigem Terrain zwischen zwei großen Sandwüsten im Nordwesten des Kontinents. Rund zwei Drittel des Weges hatten die Reisenden bereits zurückgelegt. Aber dann ist ihnen wohl doch der Wassermangel zum Verhängnis geworden.
Wie lautet der Nachname des Expeditionsleiters?
Die Lösung erfahren Sie hier.