Eine Befragung von 1932 weist auf ein ganz besonderes Artensterben in der Kulturlandschaft hin.
Vor 90 Jahren wurden im Großprojekt „Atlas der deutschen Volkskunde“ mehr als 200 Aspekte zur regionalen Differenzierung von Sprache und gelebter Kultur erfasst, darunter auch die Frage, die jedes Jahr zu Ostern viele Kinder ihren Eltern stellen: Wer bringt eigentlich die Ostereier? Ein in den Grenzen der heutigen Bundesrepublik aufbereiteter Ausschnitt aus der damaligen Karte zeigt noch eine große Vielfalt der Ostereierlieferanten, hinter der gelebtes regionales Brauchtum steckte. Da solche flächendeckenden Großumfragen heute nicht mehr durchgeführt werden, kann nur vermutet werden, dass sich inzwischen der Osterhase mit einem Liefermonopol für Ostereier durchgesetzt hat. Ob daran der anhaltende Erfolg von „Die Häschenschule“ (Erstausgabe 1924) oder die Schokoladenindustrie oder aber die überaus produktive Käfighaltung von Hühnern schuld ist, sei hier mal dahingestellt.
Die ganze Karte noch einmal als pdf-Datei (698 KB) gibt es hier.