Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland mehrere Hunderttausend Menschen durch Zeckenbisse mit Borreliose. Besonders stark ist der Südosten Deutschlands entlang der Staatsgrenze betroffen.
Die Lyme-Borreliose ist eine bakterielle Infektionserkrankung, die nach dem Ort Lyme im US-Bundesstaat Connecticut benannt ist, wo die Erkrankung 1975 erstmals beschrieben wurde. Sie wird durch Zeckenstiche übertragen und kann chronische Entzündungen des Nervensystems, des Herzmuskels sowie der Gelenke hervorrufen. Etwa 2,6 bis 5,6 Prozent aller Zeckenstiche in Deutschland führen zu einer Infektion mit dem Borrelien-Bakterium. Bei 0,3 bis 1,4 Prozent der Zeckenstiche ist mit einer dauerhaften Erkrankung zu rechnen. Tödlich verläuft die Krankheit nur selten, allerdings verursacht sie hohe Kosten für das Gesundheitssystem, da es bisher keine Schutzimpfung gibt. Milde Winter begünstigen eine größere und früher einsetzende Zeckenpopulation, heiße und trockene Sommer dagegen dezimieren sie.
Die Karte des Leibniz-Instituts für Länderkunde basiert auf Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und zeigt deutliche regionale Unterschiede bei der Verbreitung und Dichte der Borreliose: Die Zahl der Erkrankungen nimmt von Norden nach Süden zu – mit ausgeprägtem Ost-West-Gefälle. Die höchsten Raten verzeichnen Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Bayern entlang der Bundesgrenze mit teilweise mehr als 500 Erkrankungen je 100.000 Menschen.
Die ganze Karte noch einmal als pdf-Datei (2,12 MB) gibt es hier.