Auch fast 30 Jahre nach der Einheit gibt es in Ostdeutschland mehr nichteheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern als in Westdeutschland, wie die Deutschland-Karte des Leibniz-Instituts für Länderkunde zeigt.
Trotz dieser Situation beobachtet man in Westdeutschland einen deutlichen Anstieg (grüne Balken) nichtehelicher Geburten, was dem europaweiten Trend entspricht. Die Ursachen sind ein grundlegender Wandel der Familienstrukturen, bedingt durch die zunehmende Säkularisierung und Individualisierung der Gesellschaft und die Emanzipation der Frau. In Ostdeutschland ist die Zahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kind dagegen rückläufig (blaue Balken). Das Ausmaß der regionalen Unterschiede innerhalb Deutschlands ist in Europa einzigartig – nicht aber der jeweilige Anteil nichtehelicher Geburten an der Gesamtgeburtenzahl: Die relativ hohen Werte in Ostdeutschland findet man auch in Frankreich, Portugal, Norwegen und Schweden – und die relativ niedrigen Quoten der alten Länder ähneln denen von Rumänien, Polen, Italien und der Schweiz.
Die ganze Karte noch einmal als pdf-Datei gibt es hier.