„Solange die Internetkonzerne dir irgendwelche lächerlichen Vorteile bieten, bist du dabei. Hauptsache, du hast es bequem! Wie lange wollt Ihr Euch das noch gefallen lassen?” Mit Appellen und spektakulären Guerilla-Aktionen versuchen Datenschützer im Thriller des Erfolgsautors Marc Elsberg – schon sein Buch „Blackout” war 2012 Wissensbuch des Jahres” – die träge Öffentlichkeit aufzurütteln. Während die meisten Menschen die Möglichkeiten der digitalen Welt begeistert nutzen, ignorieren sie die Kehrseite aus Bequemlichkeit und mangels Wissen. „Zero” zeichnet ein akribisch recherchiertes Bild des gläsernen Alltags. Es liefert fundierte Argumente für eine bislang halbherzig geführte gesellschaftliche Debatte: Wie und von wem dürfen persönliche Daten genutzt werden, die von Unternehmen und Behörden erhoben oder von den Menschen selbst bei Google, Facebook & Co veröffentlicht werden? Cyberbrillen, Armbänder zur Messung von Körperdaten, lernfähige Smartphones, Apps für die Selbstoptimierung, lernende Algorithmen – das Szenario, das Marc Elsberg für seine Protagonistin, eine britische Journalistin, ausbreitet, ist vielfach bereits Gegenwart. Die Datensammler wissen nicht nur, was wir tun, sondern oft auch, was wir tun werden. „Kunden die dieses Buch gekauft haben, kauften auch…” „Zero” gibt es übrigens beim Buchhändler um die Ecke.
Barbara Ritzert