Auge in Auge mit einem Elefantenbullen, und der Jeep ist kaputt. Léo Grasset hat das schon erlebt. Der französische Biologe arbeitete als Feldforscher im Hwange-Nationalpark von Simbabwe. Sechs Monate lang beobachtete er die Tiere der Savanne. In 15 kurzen Kapiteln berichtet er von neuen Erkenntnissen zur Evolution und zum Verhalten der Savannenbewohner – und von den Rätseln, die bleiben.
Grasset zeigt die Savanne als eine Welt voller verblüffender Phänomene und skurriler Wesen: Pillendreher-Käfer, die sich in mondlosen Nächten nach der Milchstraße orientieren, angriffslustige Honigdachse, die spielend mit größeren Gegnern fertigwerden, perfekt klimatisierte Termitenhügel, von denen wir viel über Heiz- und Kühlsysteme lernen können. Beeindruckend ist auch die Kommunikation der Elefanten. Per Infraschall erzeugen die Tiere seismische Vibrationen im Boden, die weit entfernte Artgenossen mit ihren Füßen fühlen können.
Grassets Schwerpunkt als Evolutionsbiologe sind die Zebras. Zu welchem Zweck hat sich ihre Streifenmuster entwickelt? Dient es der Tarnung, der Wärmeableitung oder dem Insektenschutz? Ein heiß diskutiertes Thema genau wie die Ursache des langen Giraffenhalses. Über all die verschiedenen Theorien und wissenschaftlichen Dispute berichtet der Autor mit viel Sachverstand und einer gehörigen Portion Witz.