Eltern wissen: Kinder stecken alles in den Mund: Laub, Erde, Gras, Regenwürmer. Bis sie lernen: “Das ist Iiiihhh!” Dabei gibt es viele Lebewesen, die das täglich tun, um zu überleben.
Charles Foster wollte nachempfinden, wie es ist, ein Tier zu sein. Der britische Tierarzt und Rechtsmediziner mit Lehrauftrag in Oxford versucht sich – übrigens zusammen mit seinen Kindern – als Otter, Fuchs, Rothirsch, Mauersegler und Dachs. Er erkundet den Wald nicht mehr “menschlich” mit den Augen, sondern nur noch mit der Nase und entdeckt über seinen bis dahin vernachlässigten Geruchssinn eine ganz neue Welt.
Als Dachs isst er Würmer. Und als Hirsch lässt er sich buchstäblich von Hunden hetzen und dokumentiert, was Stresshormone mit seinem Körper und Geist anstellen. Mit einem Gleitschirm steigt Foster in die Sphären der Mauersegler auf, die mit ihrem ausgezeichneten Sehsinn im rasenden Jagdflug sogar zwischen Insekten mit und ohne Stachel unterscheiden können. Dabei bekommt er die Gesetze der Aerodynamik auf den unsichtbaren Straßen der Luftströmungen am eigenen Leib zu spüren.
Von seinen Erlebnissen und (Selbst-)Erkenntnissen erzählt er so lakonisch wie ironisch und philosophisch. Seine unzähligen vergeblichen Versuche als Otter, Fische mit den Zähnen zu fangen, münden am Ende in die Einsicht, wie absurd die Überheblichkeit des Menschen gegenüber anderen Arten ist.