Achtung Schwindelgefahr! Bei so vielen Zahlen kann einem schon mal blümerant werden: 667 129 169 Hühner, 58 934 837 Schweine, 37 070 345 Puten, 20 272 398 Enten, 3 606 557 Rinder, 1 041 775 Schafe, 599 782 Gänse, 24 306 Ziegen, 8852 Pferde, 2890 Tauben, 1975 Strauße – so viele Tiere werden jährlich in Deutschland geschlachtet. Aber wer sich, bevor er das Buch zur Hand nimmt, auf den Zahlenwirbel einstellt, der kann sich auf faktenreiche Antworten freuen.
63 Fragen rund um das Thema Fleisch greift die Heinrich-Böll-Stiftung in diesem schmalen Taschenbuch auf. Es möchte Jugendlichen zeigen, was Fleisch mit uns zu tun hat und warum etwa die Hühnchenbrust auf dem eigenen Teller afrikanische Bauern in den Ruin treibt. Poppig-bunte, eingängig gestaltete Grafiken geben die Antworten.
Wählerische Verbraucher
Es ist nämlich so: Fast niemand kauft in Deutschland noch ein ganzes Huhn, weil fast jeder am liebsten das Brustfilet isst. Schenkel, Flügel und Hälse landen zum Spottpreis in Afrika. Für afrikanische Bauern ist das ein Problem. Sie bleiben auf ihren eigenen Hühnchen sitzen, die keiner mehr kaufen will, weil sie teurer sind. Ein gut gemachtes Buch für junge, aber auch ältere Menschen, die mehr über die Folgen unseres Fleischkonsums wissen wollen. Dennoch sei es vor allem Jugendlichen mit einem Faible für Zahlen empfohlen, sonst droht der Band womöglich schnell im Regal zu verstauben.