Tippt man in Google „Albert Einstein“ ein, bekommt man ungefähr 140 Millionen Treffer. Kaum ein anderer Wissenschaftler ist so populär, und über kaum einen anderen kursieren so viele Mythen und Missverständnisse. Einstein hat vor mehr als einem Jahrhundert die Physik neu erfunden und unser Weltbild revolutioniert. Aber was genau hat er geleistet? Und was für ein Mensch war er?
Walter Isaacson, ehemaliger Chefredakteur des Time Magazine, hat sich intensiv mit Einsteins Leben, Forschung und Vermächtnis beschäftigt und ein recht kompaktes, gleichwohl erhellendes Buch geschrieben. In kurzen Streiflichtern beschreibt er die wichtigsten Stationen: vom Kind, das nur langsam sprechen lernte, über den Beamten am Berner Patentamt, der 1905 sein „Wunderjahr“ mit fünf bahnbrechenden Arbeiten erlebte, bis hin zum Immigranten, der sich politisch engagierte und dem 1952 sogar das Präsidentenamt des Staates Israel angeboten wurde.
Die vielen im Buch eingestreuten Fotos und Originaldokumente führen ein bemerkenswertes Stück Wissenschaftsgeschichte vor Augen. Das Bildmaterial mag über die wenig eingängige Darstellung von Einsteins Hauptwerk hinwegtrösten – die Erklärungen von spezieller und allgemeiner Relativitätstheorie sind in dieser Kürze für Laien allerdings schwer verständlich. Helmut Hornung
Walter Isaacson
EINSTEIN
Sein Leben, seine Forschung, sein Vermächtnis
Langen Müller, 160 S., € 22,–
ISBN 978–3–784–43537–4