Wir atmen und essen und trinken, wir pflegen unseren Körper und unsere Wohnung. Aber bei allem, was wir tun, nehmen wir Stoffe auf, die unserer Gesundheit schaden. Die Palette reicht von Pilzblockern in Putzmitteln über Schwermetalle in Textilfarben, von Mikroplastik in Kosmetika bis zu Hormonrückständen im Trinkwasser. Das Ergebnis ist die „innere Vermüllung des Menschen“. So zitiert Susanne Donner eine Toxikologin des Umweltbundesamtes.
Die Autorin ist mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftsjournalistin und auch selbst vom Fach: Sie hat Chemie und Umweltrecht studiert und lange Zeit für den Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages gearbeitet. Ihre Sammlung von Fakten aus der für uns so schädlichen „Fremdstoffsphäre“ ist also fundiert.
Doch was folgt daraus, da wir nun mal essen, trinken und atmen müssen? Man könnte versucht sein, sich dem „Leberwurstprinzip“ hinzugeben und gar nicht so genau wissen zu wollen, was wo drin ist. Doch Donner gibt Tipps, was jeder tun kann, um die tägliche Schadstoffaufnahme zu verringern durch teils kleine, aber wirksame Änderungen des Verhaltens. Indem man etwa das ätzende Sortiment im Putzmittelschrank auf ein, zwei Generalreiniger reduziert – und die bunte Batterie von Kosmetika im Bad lichtet. Das wäre schon mal ein guter Anfang, meint Susanne Donner, um sich selbst weniger zu schaden. Jürgen Nakott
Susanne Donner
ENDLAGER MENSCH
Rowohlt TB, 288 S., € 12,–
ISBN 978–3–499–00192–5