Es war eine perfekte Inszenierung: Ein Jahrhundert, nachdem Albert Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie vorgestellt hat, gaben Forscher die Entdeckung von Gravitationswellen bekannt. Dass dieses Phänomen als Motiv den Einband des neuen Buchs von Rüdiger Vaas schmückt – erschienen weit vor der Bekanntgabe des Sensationsfundes –, beweist die Weitsicht des Autors und zeigt, wie gut dieser in der “Szene” vernetzt ist. Tatsächlich steckt hinter jeder Zeile eine gründliche und fleißige Recherche.
Rüdiger Vaas, Astronomie-Redakteur bei bild der wissenschaft, entfaltet ein vielschichtiges Panoptikum von Einsteins Gedankenwelt. Anschaulich schildert er die Wege und Umwege hin zur Allgemeinen Relativitätstheorie sowie ihre Konsequenzen, die “nicht nur äußerst seltsam, sondern auch noch keineswegs völlig ausgelotet” sind. Weil der Autor dabei tief in die Materie eindringt und seine Darstellung mit allerlei Anekdoten und Details bereichert, lernt selbst der vorgebildete Leser eine ganze Menge Neues.
Der Laie sollte sich nicht von der einen oder anderen Formel abschrecken lassen. Denn Rüdiger Vaas stellt sie stets in den passenden Kontext und erhellt auf diese Weise die Zusammenhänge. Ein Kapitel über die Suche nach der Weltformel beschließt ein anspruchsvolles, sehr empfehlenswertes Sachbuch. Einzig ein Register mit Fachbegriffen fehlt.