Am 4. April 1943 muss ein US-amerikanischer Bomber in der libyschen Wüste notlanden. An Bord sind neun Soldaten, die mit Fallschirmen unverletzt am Boden ankommen, während ihr Flugzeug zerschellt. Acht Tage später sind alle tot. Das Wrack und die Leichen werden erst ein Jahr später gefunden.
Spannend berichtet Hanns-Christian Gunga, Professor für Physiologie an der Berliner Charité, vom Überlebenskampf der Piloten, der durch Tagebuchaufzeichnungen gut dokumentiert ist. Die Geschichte dient ihm als Fallstudie über die Auswirkungen extremer Temperaturen auf den menschlichen Körper.
Hätte die Crew überleben können, wenn sie sich anders verhalten hätte? Was sind die Grenzen des Wasserverlustes, den ein Mensch ertragen kann? Das erste Kapitel, überschrieben mit „Temperatur“, gibt Antworten darauf. Es folgen fünf weitere, fesselnd aufgebaute Kapitel zu extremen Umwelten: Sie tragen die Überschriften Druck, Energie, Raum, Zeit – und Schwerkraft. Das Thema Schwerelosigkeit interessiert den Autor besonders, da er als Raumfahrtmediziner mehrere internationale Missionen begleitet hat.
16 doppelseitige Infografiken illustrieren das schön gestaltete Sachbuch, das begeisterte Leser finden wird. Judith Rauch
Hanns-Christian Gunga
AM TAG ZU HEISS UND NACHTS ZU HELL
Was unser Körper kann – und warum er heute überfordert ist
Rowohlt, 222 S., € 24,–
ISBN 978–3–498–02540–3
E-Book für € 19,99, ISBN 978–3–644–00179–4