Steinzeit- oder Mittelmeer-Diät? Low Carb? High Fat? Low Fat? Glutenfrei? Laktosefrei? Vegan? Vegetarisch? Wer seine Ernährung optimieren will, verläuft sich schnell in einem Labyrinth aus wenig Wissenschaft, aber vielen Meinungen und Mythen, Dogmen, Ideologien und Pseudoforschung.
Angesichts der inflationären Vermehrung von Ernährungskonzepten, die mit viel Getöse propagiert werden, oft aber eher der sozialen Distinktion als der Gesundheit dienen, ist „Der Ernährungskompass“ von Bas Kast ein guter Wegweiser. Der Autor hat die Fachliteratur umfassend recherchiert, dokumentiert und – dies vor allem – erklärt. Die verständliche Vermittlung komplexer Zusammenhänge in Kombination mit einer unterhaltsam-flotten Schreibe sind die Stärken dieses Buchs. So ganz nebenbei nennt Bas Kast die Schwächen und Probleme der Ernährungsforschung – und dass es verhängnisvoll ist, nicht zwischen Korrelation und Kausalität zu unterscheiden.
Die Lektüre immunisiert gegen dogmatische Ernährungstheorien und vermittelt solides Wissen, um die individuell passende Ernährung zu finden. Dass dies gar nicht so schwer ist, zeigen die Empfehlungen des Autors am Ende des Buchs. Sie enthalten im Grunde nichts, was man nicht schon wüsste. Aber sicher helfen sie mehr als irgend eine vermeintliche Wunderdiät.
Bas Kast
Der Ernährungskompass
Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung
C. Bertelsmann, 320 S., € 20,–
ISBN 978-3-570-10319-7
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