Warum gibt es ein Universum? Warum gibt es uns Menschen, die mit Forscherdrang Ideen entwickeln, um dem Universum seine Geheimnisse abzutrotzen? Warum diskutieren wir mit erstaunlicher Fantasie? Warum tun wir das, obwohl wir sicher sein können, dass wir doch alle sterben?
Obwohl sich Brian Greene, Professor an der Columbia University in New York, als Forscher mit winzigen Details der Stringtheorie beschäftigt, hat er in seinem Buch das große Ganze im Blick. Und was er da vorhat, klingt nicht nur gewaltig, es ist auch riskant. Schließlich haben sich schon einige kluge Köpfe bei der Diskussion um den Sinn des Lebens mächtig verhoben.
Als nüchterner Reduktionist, der nicht glauben will, dass alles nur auf Zufall oder einem Gott beruht, beantwortet Greene die Frage nach dem Warum auf der Basis der physikalischen Gesetze und führt seine Leser wissenschaftlich nüchtern und an vielen Stellen anrührend persönlich durch die vielen Gedankenmodelle, die für das Verständnis nötig sind. Er schafft es, den Bogen zu spannen von Thermodynamik, Relativitätstheorie und Quantenphysik über die Biochemie der Zelle bis zu unseren Gefühlen, zur Fantasie und zur menschlichen Kultur.
„Bis zum Ende der Zeit“ macht in jedem der elf Kapitel deutlich, was denkbar ist – und dass der eigentliche Wert der Frage nach dem Warum nicht ihre richtige oder falsche Antwort ist. Sondern dass er in den vielen schönen Momenten liegt, in denen wir über sie nachdenken. Tobias Beck
Brian Greene
BIS ZUM ENDE DER ZEIT
Siedler, 448 S., € 28,–
ISBN 978–3–8275–0135–6