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Warum Dreck so gesund ist

Bücher

Warum Dreck so gesund ist
B-11-15 Die Herrscher der Welt.jpg
Bernhard KegelDIE HERRSCHER DER WELTDuMont, Köln 2015382 S., € 22,99ISBN 978–3–8321–9773–5E-Book für € 16,99ISBN 978–3–8321–8858–0

Jedes Tier und jede Pflanze lebt mit einer Vielzahl von Mikroben innig zusammen. Mehr noch: Sie sind auf die Einzeller angewiesen. Der Mensch könnte ohne sein „Mikrobiom”, wie man die Gesamtheit dieser wimmelnden Gemeinschaft nennt, nicht lange überleben – seine Verdauung und sein Immunsystem würden zusammenbrechen. Die Forscher haben ein ganz neues Fenster der Biologie aufgestoßen: Ob Evolution oder Immunsystem, ob Partnersuche oder Ernährungsgewohnheiten, stets mischen die symbiotischen Mikroben entscheidend mit.

Der Bestseller-Autor Bernhard Kegel („Die Ameise als Tramp”) hat sich tief in das Thema gekniet, das zeigt schon die lange Literaturliste. Und ihm kommt sicher zugute, dass er Biologie und Chemie studiert hat. Doch das Beste ist: Seine beeindruckende Sachkenntnis ist kombiniert mit einem großen Erzähltalent. Kegel gelingt es, selbst die schwierigsten Zusammenhänge so zu erhellen, dass jedem Leser ein Licht aufgeht – egal ob es um die Stickstoffbeschaffung von Korallen oder um das Geißeltierchen Trichonympha im Darm von Termiten geht.

Auch die Fähigkeit der Pflanzen zur Photosynthese ist letztlich Bakterien zu verdanken. Cyanobakterien haben sich innerhalb der Pflanzenzellen in Chloroplasten verwandelt und die Atmung übernommen. Viele Tiere und Pflanzen überlassen wichtige Aufgaben „ihren” Mikroben. Besonders toll treibt es der Tiefsee-Bartwurm Riftea: Er verzichtet auf Mund und Darm – für die Nahrungsbeschaffung sorgen Bakterien, die in einem „Ernährungskörper” sitzen. Und Schwämme nutzen Mikroben, um an Giftstoffe zu kommen, mit denen sie sich gegen Krankheitserreger schützen. Das Aids-Medikament Azidothymidin (AZT) ist ein Produkt dieser Symbiose.

Da auch der Mensch auf seine kleinen Helfer angewiesen ist, sollten wir sie nicht mit Antibiotika und Sterilisationsmitteln unnötig strapazieren. Fest steht: Wer dieses Buch gelesen hat, lässt seine Kinder bedenkenlos im Dreck spielen.

© wissenschaft.de – Klaus Jacob
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