Die Erkenntnis, dass die Materie aus Atomen besteht, bezeichnete der Physiker Richard Feynman einmal als die größte Entdeckung der Geschichte. Und so beginnt auch bdw-Astronomie- Redakteur Rüdiger Vaas seinen Weg zur Weltformel bei den kleinsten Bausteinen, den Elementarteilchen. Das Standardmodell, das diese Teilchen und die zwischen ihnen wirkenden Kräfte beschreibt, hat kürzlich mit der Entdeckung des Higgs-Teilchens einen krönenden Abschluss gefunden. Es ist klar, dass der Autor diesem Triumph ein eigenes Kapitel widmet.
Doch er hält sich nicht allzu lange bei diesem Gottesteilchen auf, sondern steuert zielstrebig auf die Rätsel zu, vor denen die Physiker heute stehen: Gibt es eine Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie, mit der sich die Existenz von Materie im Universum und damit auch die Voraussetzung für unser Dasein erklären lässt? Und was hat es mit der Dunklen Materie auf sich? Ihre Natur ist nach wie vor ungeklärt – und zurzeit gibt es einen heftigen Disput unter den Forschern, ob der geheimnisvolle Stoff mit empfindlichen Detektoren nicht bereits nachgewiesen wurde.
Das Finale spart sich Vaas für die Frage auf, wie nahe die Forscher einer „Theorie für alles” sind – oder kurz: der Weltformel. Dieses Kapitel ist ihm besonders gut gelungen, weil er sich kritisch mit den bisherigen Erfolgen der Stringtheorie auseinandersetzt. Fazit: Profunde Information, spannend dargestellt.
Thomas Bührke