Stephen Hawking hat im Januar seinen 75. Geburtstag gefeiert – allen medizinischen Prognosen zum Trotz. Jahrzehnte nach der Diagnose “ALS” lebt der berühmte Kosmologe an den Rollstuhl gefesselt weiter. bild der wissenschaft-Redakteur Rüdiger Vaas hat sich bereits in mehreren umfangreichen Büchern mit Hawkings Werk beschäftigt – der neue schmale Band, ausgestattet mit humorvollen Illustrationen, ist eine Lightversion für Einsteiger. Es geht darin um Hawkings wesentliche Arbeiten über Schwarze Löcher und den Urknall. Bei diesen Zuständen mit unendlich hoher Dichte und Temperatur versagen heutige physikalische Theorien. Dass es sich dabei um nicht wegzudiskutierende Singularitäten handelt, hat Hawking bewiesen.
Es ist klar, dass Vaas auf 120 Seiten nicht in die Tiefe gehen kann. Essenzielle Grundlagen wie die Theorie des gekrümmten Raumes muss der Leser hinnehmen oder kennen. Dass das Verschwinden von Information in einem Schwarzen Loch gleichzeitig den Energieerhaltungssatz verletzt, muss er akzeptieren. Immerhin helfen witzige Illustrationen über die fehlenden Erklärungen ein wenig hinweg. Das große Plus des Buchs: Trotz tiefgründiger Themen bleibt Vaas gelassen und humorvoll und nennt auch die von Hawking selbst eingestandenen Irrtümer.
Das Buch richtet sich an alle, die sich einen Überblick über die Fragen der modernen Kosmologie verschaffen wollen, vor allem über die offenen Fragen, auf die auch Hawking keine Antworten hat.