Eine Aussage, die zwar richtig klingt, aber inhaltlich bedeutungslos ist – darauf stößt man täglich und überall. Die beiden Wissenschaftsjournalisten Tobias Hürter und Max Rauner haben sich anderthalb Jahre lang solchem “Bullshit” im Selbstversuch gestellt: Sie haben Seminare für Verkäufer besucht, auf denen die Seminarleiter ihnen geschickt den nächsten Kurs andrehen wollten. Sie haben an einer Familienaufstellung teilgenommen und sich dabei durch ein “wissendes Feld” mit fremden Menschen verbinden lassen. Sie waren bei der Behandlung von Rückenschmerzen mit Lichtenergie und Einhornstab dabei. Und sie haben sich Reden von Angela Merkel, Peer Steinbrück und Bill Clinton angehört – mit überraschendem Resultat.
Beide Autoren haben Philosophie studiert, Hürter ist außerdem Mathematiker, Rauner promovierter Physiker. Vor diesem Hintergrund entlarven die beiden inhaltsleere Aussagen in Politik, Wirtschaft, Medizin und Wissenschaft. Dem Leser geben sie am Ende jedes Kapitels Anti-Bullshit-Strategien mit auf den Weg, inklusive Tipps für den Alltag. Die sind allerdings – einziges Manko – manchmal etwas banal. Ansonsten ist das ein sehr empfehlenswertes Buch für kritische Denker und solche, die es werden wollen.
Klimaforscher im Interview: „Der Begriff Wahrheit wird missbraucht“
