Sie können nicht nur Honig herstellen. Wenn man Bienen den Geruch des Sprengstoffs TNT mit Zuckersirup schmackhaft gemacht hat, lassen sie sich auch zur Minensuche einsetzen. Hat der Schwarm eine aufgespürt, umschwirrt er sie – und die Mine kann entschärft werden. Mario Markus erzählt viele solche erstaunlichen Geschichten. So berichtet er über Termitenpaare, die sich ein Leben lang treu bleiben, über Ameisen, die beim Streit mit einem Elefanten gewinnen, und über Wasserläufer, bei denen Vergewaltigungen ganz normal sind.
Die meisten Menschen mögen keine Insekten, finden sie lästig oder eklig. Doch Mario Markus hat seit seiner Kindheit ein Faible für die Kerbtiere. Hauptberuflich hat der deutsch-chilenische Physiker allerdings über molekulare Physiologie geforscht.
Sein Buch vermittelt, wie faszinierend die Welt der kleinen Lebewesen ist – und wie gefährdet: Allein durch die 6,8 Millionen deutschen Straßenlaternen gehen in einer einzigen Nacht schätzungsweise eine Milliarde Exemplare zugrunde.
Dabei ist eine Welt ohne Insekten nicht denkbar. Auch der Mensch profitiert von ihnen, in erster Linie, weil sie unverzichtbare Bestäuber sind. Zudem können Nützlinge in der Landwirtschaft viele Pestizide ersetzen. Das Buch ist reich bebildert, und die vielen kurzen Kapitel sind unterhaltsam geschrieben. Wer sie gelesen hat, kann sogar Mücken, Läusen und Kakerlaken etwas abgewinnen.