Was wäre, wenn wir Kontakt mit extraterrestrischen Intelligenzen bekämen – besonders, falls sie oder ihre Roboter ins Sonnensystem eindringen oder gar auf der Erde landen würden? Diese Fragestellung ist nicht nur ein Faszinationsthema der Science Fiction, sondern wird inzwischen auch von Wissenschaftlern ernsthaft diskutiert (siehe das bdw-Titelthema 3/2024). Es gibt sogar eigene Subdisziplinen wie Exosoziologie, -psychologie und -recht. Angesichts der Unidentifizierten Flugobjekte (UFOs), die inzwischen selbst die US-Politik, das Pentagon und die NASA beschäftigen, hat die Fragestellung in den letzten Jahren deutlich an Brisanz gewonnen, auch wenn keineswegs klar ist, was sich hinter den ominösen UFOs verbirgt und woher sie stammen.
Daniel Gerritzen inspiziert die UFO-Berichte seit 1947 kritisch (auch frühere erwähnt er) und beschreibt sie seriös. Das spannende Buch enthält über 40 Seiten mit Quellennachweisen. Beunruhigend viele Sichtungen sind unerklärlich, obschon nicht nur von Augenzeugen, sondern auch mit Radar und Kameras registriert. Vor allem geht es dem renommierten Autor und Mitbegründer des deutschsprachigen Forschungsnetzwerks Extraterrestrische Intelligenz um die möglichen sozialen und politischen Folgen eines Erstkontakts. Sein detailliert begründetes Fazit ist alarmierend: Die Menschheit wäre nicht reif, sondern würde in eine Krise beispiellosen Ausmaßes stürzen, selbst wenn die Außerirdischen keine bösen Absichten hätten. Rüdiger Vaas
Daniel Gerritzen
Die kosmische Krise
Warum Außerirdische uns nicht retten werden
Matthes & Seitz, 351 S., 24,–
ISBN 978–3–7518–0389–2
