Für die Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts war es eine Blamage, dass ein Frosch im Glas das Wetter besser vorhersagen konnte als sie selbst mit all ihren neuen Instrumenten. Dabei waren sie mit Feuereifer dabei, dem Himmel seine Geheimnisse abzutrotzen: Warum fielen tonnenschwere Wolken nicht herunter? Was ist ein Sturm, rein wissenschaftlich betrachtet? Oder ist er doch eine Strafe Gottes?
Peter Moore stellt Forscher und Erfinder vor, die mit Ballons so hoch hinaufstiegen, bis sie ohnmächtig wurden, ihre Gärten in Labore verwandelten oder das Land mit Telegrafenmasten überzogen, um schnell an Messdaten zu kommen.
Moore ist nicht nur ein hervorragender Erzähler, er schafft es auch an den entscheidenden Stellen des Buchs, die ‧losen Enden von Lebensgeschichten und Wetterexperimenten zu wichtigen Fragen der Wissenschaft miteinander zu verbinden. So diskutiert er am Beispiel von ‧Robert FitzRoy die Streitfrage, ob es überhaupt einen richtigen Zeitpunkt für die Anwendung von Forschungs‧ergebnissen geben kann. Der frühere ‧Kapitän der Beagle gab beherzt Sturmwarnungen heraus, obwohl er sich mit den Wettertheorien dahinter irrte. So ‧rettete er manchem Seemann das Leben, wurde jedoch von der Wissenschafts‧gemeinde verspottet.
Am Ende dieses klugen Buchs landet Moore in der Gegenwart: Er diskutiert die Zuverlässigkeit von Klimamodellen und – keineswegs abgehoben – die erkenntnistheoretischen Hürden bei Prognosen zum Klimawandel.