Eine Fischereibeobachterin der EU verschwindet auf einem Fangschiff – und in den Metropolen Europas erkranken viele Menschen nach dem Verzehr von Fisch. Besteht zwischen beidem eine Verbindung? Und was hat der Kampf von Umweltschützern gegen die Überfischung der Ozeane damit zu tun? Aus diesen Zutaten hat Wolfram Fleischhauer einen spannenden Roman gemixt, dessen faktische Grundlage er gut recherchiert hat.
Zentrales Thema ist die seit Jahren bekannte Überfischung der Weltmeere, die nicht nur von Umweltschützern, sondern ebenso von Wissenschaftlern beklagt wird, ohne dass etwas geschieht. Die Fangquoten liegen meist über den Empfehlungen der Fischereibiologen. Zu den Protagonisten des fundiert recherchierten Romans gehören außer den Meeresschützern die Betreiber großer Fangflotten, die Brüsseler Beamten der EU, ein Schweizer Lobbyist und ein EU-Dolmetscher.
Der Kampf zwischen legalen und illegalen Fangflotten einerseits und Meeresschützern andererseits spielt sich an verschiedenen Schauplätzen in Europa und Südostasien ab. Auch wenn die fiktive Handlung manchmal etwas dick aufgetragen ist, ändert das nichts am realen Hintergrund: Sklavenarbeit auf asiatischen Fangtrawlern und politisch genehmigte Zerstörung der maritimen Lebenswelt und Biodiversität.
Wolfram Fleischhauer
Das Meer
Roman
Droemer Knaur, 448 S., € 19,99, ISBN 978–3–426–19855–1
E-Book für € 14,99, ISBN 978–3–426–45160–1
Hörbuch bei Argon, € 19,99, ISBN 978–3–839–81622–6