Mae Holland hat ihren Traumjob ergattert: Ihr neuer Arbeitgeber, der „Circle”, bietet ihr alles – Bio-Essen, kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten und eine Krankenversicherung für Maes Vater, der an Multipler Sklerose leidet.
Nicht nur für seine Mitarbeiter, sondern auch für den Rest der Bevölkerung organisiert der Circle das komplette Leben: Das Unternehmen ist Facebook, Google, Twitter in einem, und aus seiner riesigen Daten-Cloud kann nie etwas gelöscht werden. Der „Kreis” soll allumfassend werden, alles beinhalten, jeden Gedanken, jeden Kauf, jeden Termin, jedes Detail des Lebens – nach dem Motto: Geheimnisse sind Lügen. Der Rest der Privatsphäre versteckt sich in dreiminütigen Toilettenpausen.
Der US-amerikanische Schriftsteller Dave Eggers zeichnet anhand der steilen Karriere von Mae im Unternehmen die Geburt eines totalitären Systems nach. Dieses System geht aber nicht etwa vom Staat aus, sondern von der Privatwirtschaft und von arglosen Individuen. In der Welt des Circles erfolgt die Überwachung mithilfe von Frowns und Smiles (analog zu Facebooks „Gefällt mir”-Button), verteilt von Mitbürgern, die es anscheinend nur gut mit einem meinen. Sie erfolgt freiwillig – schließlich will niemand Spielverderber sein. Die nötigen Technologien der sozialen Netzwerke gibt es schon heute – die gesellschaftlichen Tendenzen auch.