Lange Zeit war es den Biologen unangenehm, sich die Feinheiten der Geschlechtsorgane genauer anzuschauen. Sogar Charles Darwin erkundete die sexuelle Selektion lieber anhand von Hirschgeweihen oder bunten Vogelfedern. Obwohl der Begründer der Evolutionslehre keine Angst vor Kritik und Widerspruch hatte, ließ er – typisch für die viktorianische Zeit – das Aussehen und die Funktion von Vagina und Penis außen vor.
Erst in den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler den Sex und die zugehörigen Organe genauer unter die Lupe beziehungsweise das Mikroskop genommen. Sie entdeckten dabei Skurriles: einen singenden Penis bei Schnaken, Geschlechtsöffnungen am Kopf von Sandwürmern und eine enorme Vielfalt im Penisaufbau der Höhlenkäfer.
Der niederländische Zoologe Menno Schilthuizen stellt die bunte Welt der Sexualorgane fachkundig und unterhaltsam vor – mit viel Humor, aber ohne frivolen Herrenwitz. Dabei fragt er auch nach, ob es beim Penis auf die Größe ankommt und welche Möglichkeiten weibliche Partner im Tierreich bei der Auswahl des Spermas haben. Mit jeder Menge Neugier und ohne falsche Scham berichtet er über viele Kuriositäten und wissenswerte Details. So charmant und zugleich fachkundig hat wohl noch niemand über die Natur tierischer und menschlicher Geschlechtsorgane informiert.