Als Michel Mayor im Herbst 1995 zu einer Tagung nach Florenz fuhr, hatte er einen Planeten im Gepäck: die Daten eines Himmelskörpers, der um eine fremde Sonne kreist. Mittlerweile kennen die Astronomen ungefähr 2000 solche Exoplaneten.
Die mehrfach ausgezeichnete österreichische Astronomin Lisa Kaltenegger, die seit 2014 an der Cornell University arbeitet, gehört zu jenen Forschern, die weltweit auf diesem fruchtbaren Feld arbeiten. Und sie ist eine jener raren Astronomen, die Laien für ihr Fach begeistern können, weil sie auf jegliches wissenschaftliches Kauderwelsch verzichten. Wer ihr Buch zur Hand nimmt, wird nicht enttäuscht. In acht Kapiteln führt der kurzweilige Streifzug zu allen wichtigen Fragen, die sich zu den Exoplaneten stellen.
In den ersten drei Abschnitten berichtet Kaltenegger Wissenswertes über astronomische Grundlagen, über Sterne, die Milchstraße und unser Sonnensystem. Der Hauptteil beginnt mit einer gut verständlichen Einführung in die Methodik der Planetensuche. Dann geht es um die „Habitable Zone”: den Bereich um einen Stern, in dem auf einem Planeten Wasser in flüssiger Form existieren könnte. Denn die Suche nach einer „zweiten Erde” steht gleichsam als Leitmotiv über allem. Kaltenegger selbst modelliert die Atmosphären von Exoplaneten und berichtet hier aus erster Hand. Die Top Ten jener Planeten, die unser Weltbild revolutioniert haben, beschließt das von Mandy Fischer kunstvoll und originell illustrierte Buch.