Die Geschichte, die Jon Larsen erzählt, ist fast zu schön, um wahr zu sein: Wie er, von Beruf Jazzmusiker, sieben Jahre lang den Straßenstaub der Welt durchkriecht. Larsen ist fern des wissenschaftlichen Establishments auf der Suche nach Mikrometeoriten: winzig kleinen Staubteilchen, noch kleiner als die Verursacher der Sternschnuppen. Nachdem ein potenziell außerirdisches Staubkorn eines Tages auf seinem Gartentisch landet, will Larsen weitere Mikrometeoriten finden. Und das, obwohl er weiß, dass seine Suche eigentlich erfolglos sein müsste. Denn die Lehrmeinung lautet: Mikrometeoriten stellen zwar mit mehreren Tonnen pro Tag den größten Anteil an außerirdischem Material, das auf die Erde fällt, doch unter all dem anderen irdischen Staub lassen sie sich nicht aufspüren. Larsen will das partout nicht glauben und probiert es trotzdem – ausgerüstet mit Kehrbesen, Magnet, Mikroskop und offensichtlich einer ordentlichen Portion Durchhaltevermögen.
Natürlich hat diese Geschichte ein Happy End – wo genau aber die Mikrometeoriten zu finden sind, soll hier nicht verraten werden. Auf jeden Fall bietet das Buch eine Anleitung, wie man selbst zum Mikrometeoritenjäger wird. Da stört es nicht, dass der Buchtitel falsch ist – denn Sterne sind nun mal etwas ganz anderes als Mikrometeoriten. Franziska Konitzer
Jon Larsen
STERNENJÄGER
Benvenuti, 344 S., € 22,–
ISBN 978-3-710-90085-3