Es ist ein Problem der Astrophysik, dass man als neugieriger Forscher nicht im Labor nebenan nach dem Rechten sehen kann. Denn das Labor ist das gesamte Universum und spielt offensichtlich nach seinen eigenen Regeln, die Wissenschaftler nur Stück für Stück aufdröseln können.
Kein Wunder, dass sich da so mancher Laie misstrauisch erkundigt, woher man das denn alles wisse – dass das Universum 13,8 Milliarden Jahre alt ist und dass ein Schwarzes Loch im Zentrum der Milchstraße sitzt und dass Exoplaneten eine Atmosphäre haben. Wie schaffen es die Astrophysiker, die Puzzleteile mühsamer Einzelbeobachtungen zu einer zusammenhängenden Geschichte des Universums zusammenzufügen? Und, ganz wichtig: Haben sie recht – oder könnte alles auch ganz anders sein?
Sibylle Anderl nennt in ihrem populärwissenschaftlichen Buch nicht nur die Fakten der Astrophysik, sondern beleuchtet auch das Wie, Weshalb und Warum dahinter. Und das macht sie sehr überzeugend – denn sie hat neben ihrer Promotion in Astrophysik auch Philosophie studiert. Ihr Buch ist nicht nur eine spannende und erkenntnisreiche Lektüre, sondern der Leser blickt hinterher auch mit anderen Augen gen Nachthimmel und ins Universum.
Sibylle Anderl
DAS UNIVERSUM UND ICH
Die Philosophie der Astrophysik
Carl Hanser, München 2017, 256 S.
€ 22,–, ISBN 978–3–446–25663–7
E-Book für € 16,99, ISBN 978–3–446–25740–5