Ausführlich und im besten Sinne populärwissenschaftlich geht der niederländische Journalist Govert Schilling das Thema an. Didaktisch geschickt nimmt er den Leser von Einsteins Ahnung zunächst mit auf eine Reise durch die Einstein’sche Gedankenwelt. In Rückblenden zeigt er dann die Wege und Irrwege der Wissenschaft und verankert das Phänomen der Gravitationswellen gut im historischen Kontext. Er beschreibt die Ideen großer Forscher wie Aristoteles oder Galileo Galilei und geht selbstverständlich auf die Theorie der Schwerkraft ein. Dabei erzählt er immer wieder aus dem Leben der Gelehrten, vor allem von Albert Einstein. Und er erklärt größere Zusammenhänge, etwa im Kapitel “Schöpfungsgeschichten” die Entstehung und Entwicklung des Universums. Dadurch wird das Buch so ganz nebenbei zu einer Einführung in die moderne Astronomie.
Govert Schilling hat intensiv recherchiert, mit vielen wichtigen Forscherinnen und Forschern gesprochen und Detektoren wie Advanced LIGO in den USA besucht, an denen die Entdeckung 2015 gelang. Das verleiht seinem Buch eine große Authentizität und gibt ihm den Charakter einer spannenden Reportage. Der Ausblick auf das neue und überaus fruchtbare Feld der Gravitationswellen- Astronomie sowie ein Anhang mit ausführlichen Anmerkungen und einem Stichwortverzeichnis runden das Buch ab, das in der Tat – wie im Vorwort angekündigt – eine “wunderbare Geschichte”
mitreißend erzählt.
Govert Schilling
Einsteins Ahnung
Piper, 432 S., € 24,–
ISBN 978–3–492–05742–4