Juan (9 Jahre) hatte das Buch blitzschnell aus dem Stapel gefischt und sich damit für die nächste Stunde in eine Ecke verzogen. Als er wieder auftauchte, war sein Kommentar knapp, klar und von einem strahlenden Lächeln begleitet: „Cool!” Dem kann ich mich nur anschließen. Das Buch „Optische Täuschungen” ist originell und anregend. Schon die Titelgestaltung mit einer Spirale als Hologramm demonstriert, dass man seinen Augen nicht immer trauen kann. Und dann geht es kunterbunt weiter. Die Täuschungsmanöver mit lebendigen Linien, rotierenden Kreisen und irrwitzigen Perspektiven beeindrucken und faszinieren auch Erwachsene. Zum Ausprobieren, Anfassen und Experimentieren gibt es ebenfalls genug. Ein Decoder hilft, die Phänomene zu entschlüsseln, wenn man das Rätsel nicht selbst lösen kann. Das Buch bietet dabei keine Effekthascherei, sondern liefert Erklärungen, sodass sich die Illusion nachvollziehen lässt. Und am Ende kann man selbst optische Täuschungen kreieren. Juan hat das Buch übrigens mit nach Hause genommen. Er will es unbedingt seinen Freunden zeigen.
Barbara Ritzert