Im Jahr 1936 stießen Archäologen im ägyptischen Sakkara auf eine kreisrunde Schieferscheibe. Das futuristisch anmutende Objekt lag inmitten der Grabkammer des Prinzen Sabu und stammt aus dem dritten Jahrtausend vor Christus. Was verbirgt sich hinter diesem Ding? Für Ufologen ist die Sache klar: der Nachbau einer fliegenden Untertasse. Die Scheibe von Sabu ist eines der vielen Geheimnisse, die so manches Artefakt, so manches Bau- oder Kunstwerk einer früheren Zivilisation umgibt. Selbst seriöse Wissenschaftler geraten da in Erklärungsnöte. Waren die Götter vielleicht doch Astronauten, wie Erich von Däniken in den 1960er-Jahren behauptete?
Dass das Thema auch ohne Fantastereien fasziniert, beweisen Gisela Graichen und Harald Lesch in ihrem Buch „Liegt die Antwort in den Sternen?“. Auf kurzweiligen Streifzügen zu den Zeugnissen alter Kulturen erzählt das kongeniale Duo aus einer Archäologin und einem Astrophysiker etwa von ägyptischen Pyramiden, aztekischen Adlerkriegern und uralten „Abschussrampen“ in der chinesischen Provinz Qinghai. Für die meisten Rätsel gibt es eine irdische Erklärung, wie beim Astronauten, der das Portal der Kathedrale von Salamanca aus dem 16. Jahrhundert ziert: Er ist das Ergebnis einer Renovierung. Nach der Lektüre des erhellenden Buchs müssen selbst Leichtgläubige einsehen, dass es für Aliens, die sich einst auf unserem Planeten getummelt haben sollen, eng wird. Helmut Hornung
Gisela Graichen, Harald Lesch
LIEGT DIE ANTWORT IN DEN STERNEN?
Propyläen, 320 S., € 32,–
ISBN 978-3-549-10046-2
