Vorworte sind wie Predigten: Sie bringen einen oft zum Gähnen, weil sie nicht mehr sind als ein lästiges Muss. Ganz anders im Buch von Peter Laufmann, Journalist und studierter Forstwissenschaftler: Wer das Vorwort liest, will unbedingt mehr erfahren. Und das Buch ist nicht nur spannend, sondern auch wichtig für unsere Zukunft. Denn der Boden ist die Grundlage für unser Leben: Er liefert unsere Nahrung.
Laufmann schreibt über alle Aspekte: Wie entsteht der Boden? Wie setzt er sich zusammen? Welche Organismen beherbergt er? Warum geht immer mehr Boden verloren – und wie kann man den fatalen Trend umkehren? Aber auch: Welche Bedeutung hat der Boden in den verschiedenen Religionen?
Eindrucksvoll ist das Gewusel in der Erde. Kaum jemand, der seinen Garten umgräbt, macht sich klar, dass er dabei in ein komplexes Ökosystem eingreift. Rund 80 Regenwürmer leben im Schnitt unter einem Quadratmeter. Im Schwarzwald, rund um den Feldberg, haust sogar ein Riesenwurm, lang wie ein Unterarm. Daneben gibt es da unten viele Spinnen, Schnecken und Käfer sowie unzählige Milben, Pilze und Algen – ganz zu schweigen von den Myriaden Bakterien. Pestizide und auch Dünger verändern dieses sensible Gefüge. Dazu kommt: Weltweit sind viele Böden von Versalzung, Erosion und Wüstenbildung bedroht. Laufmann beschreibt all das verständlich und packend. Und er nennt Strategien, wie sich der Boden unter unseren Füßen für künftige Generationen erhalten lässt. Klaus Jacob
Peter Laufmann
DER BODEN
C. Bertelsmann, 191 S., € 18,–
ISBN 978–3–570–10406–4