Wir sind Kinder des Kosmos, also „Himmels-Körper“. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber sie wurde in der Sachliteratur bisher wenig beachtet. Jetzt hat Martin Apolin darüber ein unterhaltsames Buch geschrieben. Dem österreichischen Physiklehrer ist darin ein origineller Brückenschlag gelungen zwischen Bio- und Quantenphysik, zwischen Mikro- und Makrokosmos sowie zwischen Belebtem und Unbelebtem.
Im ersten Teil geht es um die Nukleosynthese, also um die Entstehung der chemischen Elemente. Beginnend beim Urknall führt der Weg durch das Innere der Sterne hin zu den Bausteinen des Lebens. Bemerkenswert: Von den 94 natürlich im Universum vorkommenden Elementen sind lediglich 21 in unserem Körper zu finden.
Der zweite Abschnitt ist eine Reise durch das Innere des Menschen. Apolin beschreibt etwa, wie unsere Muskeln funktionieren, wie wir das Gleichgewicht halten, warum wir schwitzen und welche Leistung wir im Schnitt so am Tag bringen – es sind knapp 120 Watt, was der Leistung eines Flachbildschirms entspricht.
Am Ende erfährt der Leser, was in unserem Gehirn vorgeht, dem „komplexesten Gebilde des Sonnensystems“. Die Frage, ob wir allein im All sind, hat sich Apolin für den Schluss aufgehoben. Und er gibt eine recht einleuchtende Antwort. Helmut Hornung
Martin Apolin
HIMMELS-KÖRPER
Ecowin, 263 S., € 24,–
ISBN 978–3–7110–0255–6