Die Schwerkraft hat nicht nur in der Anatomie und Funktion unseres Körpers ihre Spuren hinterlassen, sondern auch in unserer Sprache, Psyche und Ethik vom aufrechten Gang bis zum aufrichtigen Menschen….
Die Schwerkraft hat nicht nur in der Anatomie und Funktion unseres Körpers ihre Spuren hinterlassen, sondern auch in unserer Sprache, Psyche und Ethik vom aufrechten Gang bis zum aufrichtigen Menschen. Beim Erwachsenen macht die Antigravitations-Muskulatur 60 Prozent der Muskeln aus. Immerhin 90 Prozent der beim Gehen aufgewendeten Energie sind nötig, um die Beine entgegen der Schwerkraft anzuheben aber nur 10 Prozent, um sie nach vorne zu schwingen. Trotzdem ist der Einfluss der Gravitation auf das Leben bislang wenig erforscht. Erst Zentrifugen und vor allem die Raumfahrt machen es möglich, die Wirkungen veränderter Schwerkraftverhältnisse zu erkunden. Besonders von Experimenten auf der Internationalen Raumstation erhoffen sich Wissenschaftler wesentliche Einsichten in die Gravitationseffekte auf Stoffwechsel, Entwicklung und Wahrnehmung vom Einzeller bis zum Menschen.
In dem prachtvoll ausgestatteten Buch beschreiben renommierte Wissenschaftler die Perspektiven biowissenschaftlicher Weltraumforschung in Deutschland. Der Blickwinkel reicht aber noch weiter: Der Neurobiologe Hinrich Rahmann denkt über die Zukunft des Menschen nach, der Kosmologe Hans-Joachim Blome über die Rolle der Schwerkraft in der Entwicklung des Universums, Astronaut Reinhold Ewald berichtet vom Leben in Raumstationen und TV-Redakteur Georg Scheller lässt hinter die Kulissen der Kult-Sendung Space Night blicken.
Rüdiger Vaas