Dieses Chemiebuch für junge Leser werden sich die Eltern sicher gerne ausleihen. Denn Jens Soentgen, Naturwissenschaftler und Philosoph, verpackt die Chemie darin in skurrile Geschichten. Er streift mit dem Leser durch den Regenwald, berichtet über den früheren Beruf des Salpeterers, den man brauchte, um den Schießpulverbedarf zu decken, stellt unkonventionelle Nobelpreisträger vor und erklärt, was es mit radioaktiver Zahnpasta auf sich hat.
Die Geschichten haben stets einen Aha-Effekt: So kann man aus Elefantenkot tatsächlich Papier machen, und Morphin lässt sich in jeder Küche herstellen. Für die Experimente im zweiten Teil des Buches empfiehlt Soentgen allerdings einen separaten Topf, in dem keine Speisen gegart werden. (Zur Beruhigung: Das Rezept für Morphin ist nicht dabei.) Doch vermutlich werden manche Eltern nicht begeistert sein, wenn der Nachwuchs Alkohol nach Original-Knastrezept herstellt oder es in der Mikrowelle blitzen lässt.
Dabei betont Soentgen immer wieder die Verantwortung der Chemiker im Großen wie im Kleinen. Als Beispiel nennt er Fritz Haber, der bis zum Schluss nicht verstand, was an der von ihm entwickelten chemischen Kriegsführung falsch sein sollte.
Das Buch macht Lust auf Chemie, zumal es ausgesprochen schön illustriert und gestaltet ist .