Der schwarze Tod kommt schleichend. Die Sterne erlöschen und kühlen über viele Milliarden Jahre ab, Supergalaxien sterben. Nachdem das Universum in ewige Finsternis versunken ist, verdampfen auch noch die Schwarzen Löcher.
Dieses stille Ende von allem ist eines von fünf Szenarien, die Katie Mack in ihrem Buch beschreibt. Die Astrophysikerin, die an der North Carolina State University lehrt und auf Twitter erfolgreich als „AstroKatie“ unterwegs ist, widmet sich einer Frage, die in der populären Literatur bisher vernachlässigt wurde: Wie wird alles enden?
Mack entwirft fünf physikalische Drehbücher, die das Schicksal des Weltalls besiegeln könnten. Da ist neben dem erwähnten langsamen Dahinsiechen vom „Big Crunch“ die Rede, einer Art umgekehrtem Urknall, oder vom „Big Rip“, mit dem die Dunkle Energie den Kosmos förmlich zerreißt. Denkbar sind auch „Urprälle“, die immer wieder neue Universen entstehen lassen, oder ein Vakuumzerfall, der alles in den Abgrund reißt.
Diese kosmischen Apokalypsen beschreibt die Autorin in lockerem, bisweilen betont jugendlichem und etwas gewöhnungsbedürftigem Stil – in der Übersetzung sind immer wieder Wörter wie „cool“ oder „krass“ zwischengestreut. Zudem erzählt Katie Mack nicht immer didaktisch stringent. Aber das Buch vermittelt viele überraschende Erkenntnisse – und eine klare Botschaft: Wirklich alles hat einmal ein Ende. Helmut Hornung
Katie Mack
DAS ENDE VON ALLEM
Piper, 271 S., € 22,–
ISBN 978–3–492–07080–5