Um den Klimawandel ist es still geworden. Nicht einmal die großen internationalen Konferenzen, wie zuletzt in Warschau, sorgen für ein lautes Medienecho. Das Interesse ist zurückgegangen, weil die vielen Warnrufe der Vergangenheit ermüdet haben. Und es liegt sicher auch daran, dass die globalen Temperaturen seit einem Jahrzehnt stagnieren, statt – wie vorhergesagt – zu steigen. All das verwirrt den Laien.
An diese Leserschaft wenden sich Sven Plöger und Frank Böttcher mit ihrem Buch. Die beiden sind Meteorologen und Wettermoderatoren für Radio und Fernsehen. In 29 kurzen Kapiteln und gut verständlich gehen sie auf viele Fragen rund um das Thema Klima ein. Die Palette reicht vom Unterschied zwischen Wetter und Klima über den Rückgang der Gletscher und die Zunahme von Extremwetter-Ereignissen bis zum Einfluss der Luftfahrt auf das Klima. Auch der Emissionshandel kommt zur Sprache, genau wie die Energiewende und die Phalanx der Klimaskeptiker.
Man kann das Buch am Stück lesen oder zum Nachschlagen benutzen, wenn man Antworten auf bestimmte Fragen sucht. Jedes Kapitel steht für sich. Ein Plus: Plöger und Böttcher schüren keine Panik, auch wenn sie die Folgen der Erwärmung mit all ihren Tücken aufzeigen. Die Pause, die der Klimawandel derzeit einlegt, führen sie übrigens darauf zurück, dass die zusätzliche Wärme die Ozeane aufheizt.
Klaus Jacob