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Kinder-Lesestoff

Grünstoff im Dezember

Kinder-Lesestoff

Noch keine Weihnachtsgeschenke für die Kleinen? Hier eine Auswahl an schönen, lehrreichen, lustigen und klugen Kinderbücher.

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Tierisch verliebt

„Und wie machen es die Tiere?“, diese Frage bekam die Bonner Sexualpädagogin Katharina von der Gathen häufig zu hören, wenn sie mit Kindern über ihr Aufklärungsbuch „Klär mich auf!“ sprach. Es gibt Antworten auf 101 echte Kinderfragen rund um das aufregende Thema Sex. Da van der Gathen kaum Antworten parat hatte, begann sie nachzuforschen. Das Ergebnis ihrer Recherche fällt überwältigend bunt und üppig aus. Ein Kompendium über das Liebesleben der Tiere, das kein Blatt vor den Mund nimmt, unverkrampft und dazu noch ziemlich witzig daherkommt, was zum großen Teil der Frankfurter Illustratorin Anke Kuhl und ihren ulkigen Bildern und Kommentaren geschuldet ist. Kurz ließe sich das Motto dieses kunstvoll gestalteten Buchs so zusammenfassen: Es gibt nichts, was es nicht gibt. „Schwule“ Delfine, drei Meter lange Penisse (Blauwal), Vielzitzenmäuse („Heißt wirklich so!“) mit 24 Zitzen, Tiere, die bis zu 40-mal am Tag Sex haben (Löwen), aufeinanderliegende Weibchen, die ihre Geschlechtsöffnungen aneinanderdrücken, was beim unteren Weibchen den Impuls auslöst, Eier zu produzieren (Rennechsen). In drei umfangreichen Kapiteln (Verführungskünste, Paarung, Nachwuchs) erfahren wir zudem jede Menge über die Wesensart unterschiedlichster Tiere in Sachen Liebe. Ein tabu‧loses Buch, das es ganz schön toll, wild und bunt treibt. Einfach zum Verlieben.

dominoeffekt.jpg Geflecht der Natur

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   Anekdotenreich veranschaulicht dieses Buch ein häufig wiederkehrendes Reaktionsmuster. Wenn Menschen versuchen, ein Problem zu lösen, richten sie meist erst recht großes Unheil an. Denn was sie dabei allzu oft vergessen: Die Welt, die sie umgibt, ist ein komplexes Geflecht. Greift der Mensch ein, löst er eine Kettenreaktion aus, meist mit unabsehbaren Folgen. 18 skurrile und gründlich recherchierte Geschichten hat der italienische Ökologe und Insektenforscher Gianumberto Accinelli zusammengetragen. Sie alle entspinnen unterhaltsam und lehrreich zugleich wunderbar verworrene Netzwerke der fein ausbalancierten Ökosysteme unserer Erde. Ein gelungenes Buch, das Kinder zum Staunen bringen, aber auch Empörung hervorrufen dürfte – über die Dummheit der Menschen.

 

mikroskopisch.jpg Kleine Wimmelwelten

Dieses Buch mag so manches Kind zunächst ein wenig Überwindung kosten: Wer möchte schon wissen, wo es vom Menschen weitestgehend unbemerkt kreucht und fleucht, wimmelt und wuselt von kleinen Krabbeltieren? Doch sobald die Nase zwischen den kräftigen, bunten und großformatigen Klappseiten steckt, mag man sie gar nicht mehr herausnehmen. Mit wissenschaftlicher Präzision, detaillierten Beschreibungen und ansprechenden Illustrationen taucht der Leser ein in zehn verborgene Mikrowelten. In der Bettdecke sprießt ein Urwald kleinster Pilze, riesige Herden von Milben machen sich auf die Suche nach Hautschuppen, doch ihre friedliche Mahlzeit wird alsbald von schrecklichen Räubern, Getreideraubmilben, gestört. Im Sand, auf dem Meeresboden, im Moos, auf der Haut oder in der Küche – überall tobt das Leben und Überleben. Eine farbenfrohe Hommage an die unsichtbaren Kleinstwesen dieser Welt, ohne die unser Leben auf diesem Planeten gar nicht möglich wäre.

 

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Der DIY-Bruder

Mit der kleinen Schwester ist nichts anzufangen, die macht nur in die Windeln und kann nicht mal laufen, findet Susa. Aber wie kommt man an einen großen Bruder, wenn man keinen hat? Für Susa und ihre Stofftiere kein Problem – sie bauen kurzerhand selbst einen. In der „Enzyclopedia Crocodilis“, die dem Krokodil gehört, finden sie den Bauplan. In Stücke gesägtes Holz dient als Knochen, Gummibänder als Muskelstränge, Stromkabel als Nerven. Viele miteinander verbundene Streichholzschachteln bilden das Gehirn. Aber es braucht noch viel mehr: eine dicke Tomate als Herz, fünf Liter Ketchup als Blut, Hörnchennudeln in Buttersoße als Treibstoff sowie zwei Blasebälge als Lungenflügel. Mit jedem neuen Bauteil eröffnet sich ein Einblick in die Funktionsweise der Wundermaschine Mensch. Unsere Sinnesorgane, die Verdauung, die Gelenke, die Zellen … Als dann der Bruder nach mehreren gescheiterten Tests endlich aufsteht, hat man unbemerkt ein paar dicke Kapitel im Biologiebuch durchgearbeitet. Aber eins im quietschbunten Comicstil, das mit ungewöhnlich viel Anschaulichkeit, Fantasie und Humor daherkommt.

 

Manolito.jpgModernes Märchen

Eine schöne Vorstellung, die der deutsche Maler Friedrich Hechelmann, ein leidenschaftlicher Vertreter des fantastischen Realismus, da hat: Es existiert neben der unsrigen eine Parallelwelt, in welche sich alle Tiere dieser Erde vor der Zerstörungswut der Menschen flüchten können, ohne dass letztere darum wissen. Zu Beginn erfährt nur sein Romanheld Manolito, ein winziger, im Labor geschaffener Mensch mit der Seele eines Elfen von diesem Nachbarkontinent Aronia und rettet sich dorthin, als ein Feuer ausbricht. Allerdings ist die schöne Idee – wie es sich für einen fantastischen Märchenroman gehört – schon bald gefährdet und für Manolito und seine Tierfreunde, eine Hummel, eine Fledermaus, eine Maus und eine Krähe, beginnt ein Wettlauf gegen die Menschen. Mit diesem Buch stellt Hechelmann eindrücklich unter Beweis, dass er nicht nur fantastisch illustrieren, sondern auch erzählen kann. Ein modernes Märchen über eine von Menschen bedrohte Welt.

© natur.de – Tania Greiner
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Wissenschaftslexikon

schwer  〈Adj.〉 1 ein (bestimmtes) Gewicht habend 2 von großem Gewicht, lastend, drückend (Stein, Gepäck, (fig.) Sorgen) … mehr

Zäh|ne|klap|pern  〈n.; –s; unz.; sinnbildl. für〉 das Erleiden großer Kälte od. großer Angst ● tu das nicht, sonst gibt’s hinterher Heulen und ~! 〈umg.〉

Max–Planck–Me|dail|le  〈[–dalj] f. 19〉 seit 1929 verliehene Auszeichnung für besondere Verdienste um die theoret. Physik

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