Als englische Siedler vor 400 Jahren ihre heimischen Apfelsorten in Amerika anpflanzten, fielen Scharen von Fruchtfliegen über die Früchte her und vernichteten die Ernte. Zur Bekämpfung der Plage wurden viele Gifte ausprobiert. Doch statt der Fruchtfliegen starben andere Insekten, dann Vögel und später sogar Rothirsche. Erst ein Trick mit Kunstäpfeln aus Salzteig und Chili löste das Problem.
Der italienische Ökologe und Insektenforscher Gianumberto Accinelli erklärt solch verwickelte Zusammenhänge kindgerecht und mit einer erfrischenden Prise Humor. Er zeigt, welche Dominoeffekte entstehen, wenn das natürliche Gleichgewicht zerstört wird, etwa beim Siegeszug der amerikanischen Reblaus in Europa oder der Kaninchenschwemme in Australien.
Accinelli betont, wie wichtig es ist, sorgsam mit der Natur umzugehen, denn viele Tierarten sind eng mit dem Leben des Menschen verwoben. In skurrilen Geschichten, zauberhaft illustriert von Serena Viola, werden sie lebendig: Spinnen, die als Weltreisende der technischen Inspiration dienen, Brieftauben, die dank ihres Orientierungssinns Leben retten können, Schweine und Honigbienen, die uns Nahrung liefern. Dieses großartige Sachbuch sensibilisiert junge Leser für die Zusammenhänge in der Natur, indem es Ökologie und Geschichte miteinander verbindet.
Gianumberto Accinelli, Serena Viola (Illustrationen)
Der Dominoeffekt
oder Die unsichtbaren Fäden der Natur
S. Fischer
€ 19,99, ISBN 978-3-7373-5471-4
Wissensbuch des Jahres 2017 in der Kategorie Perspektive