So richtig rund läuft es nicht für Jazz Bashara. Pleite sein und einen unangenehmen Job haben kann man eben auch als Bewohnerin von Artemis, der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond. Jazz behilft sich mit Schlagfertigkeit und ein wenig Kleinkriminalität – bis da dieses fadenscheinige Angebot kommt, das sie nicht ausschlagen kann. Doch das zieht so manche Komplikation nach sich …
Nachdem Andy Weir in seinem überaus erfolgreichem Debütroman „Der Marsianer“ über einen auf dem Mars gestrandeten NASA-Astronauten geschrieben hat, geht es in seinem neuen Buch um eine Mondbewohnerin, die keinerlei Ambitionen hat, jemals zur Erde zurückzukehren – trotz Schulden, schlechtem Job und einem Haufen Probleme. Als Krimi ist das Buch nichts Besonderes. Aber die Hauptrolle spielt der Mond – und da wird die Geschichte großartig, besonders wenn man technische Details liebt. Wie ist es zum Beispiel möglich, eine Naht im Vakuum zu schweißen?
Weir entwirft ein sehr realistisches Szenario, wie eine dauerhafte Besiedlung unseres Trabanten im Alltag funktionieren kann – was die Bewohner essen, wie sie ihr Geld verdienen, was sie da eigentlich atmen. Und, ja, wie sie schweißen.
Wie gut, dass noch ein paar Himmelskörper im Sonnensystem übrig sind, sollte sich Weir für einen dritten Roman entscheiden.
Andy Weir
Artemis
Heyne, 432 S., € 15,–, ISBN 978–3–453–27167–8
E-Book für € 11,99, ISBN 978–3–641–22439–4
Hörbuch (gekürzte Lesung), Random House
Audio, € 15,–, ISBN 978–3–837–14165–8