Sprache ist weit mehr als ein Ausdrucksmittel und ein Speichermedium: Sie prägt unser Denken, bestimmt unsere Gefühle, lenkt unsere Erwartungen und beeinflusst unsere Entscheidungen. Die Journalistinnen Stefanie Schramm und Claudia Wüstenhagen schärfen mit ihrem Buch den Blick dafür, wie komplex das System und wie großartig die Denkleistung ist, die hinter Lauten, Wörtern und Sätzen steckt.
Anhand zahlreicher Studien und gespickt mit ebenso amüsanten wie interessanten Beispielen gehen die beiden den Fragen nach, ob der Mensch überhaupt in der Lage wäre, zu denken, wenn er nicht sprechen könnte und ob Menschen mit unterschiedlichen Muttersprachen die Welt unterschiedlich wahrnehmen.
Es ist eindrucksvoll, dass wir fähig sind, die Bedeutung unbekannter Wörter oft allein anhand des Klangs zu erahnen. Was glauben Sie: Wird mit dem Begriff „Chunchuikit” aus der Huambisa-Sprache ein Vogel oder ein Fisch bezeichnet? Und was meint das Wort „Màuts”? Richtig: „Chunchuikit” steht für Vogel und „Màuts” für Fisch.
Sprache verbindet – und Sprache trennt. Doch vor allem bedeutet Sprache eines: Sie macht uns zu Menschen.