Es war das Ende der Zivilisation: Erdbeben verwüsteten ganze Landstriche, ein Klimawandel führte zu Missernten und Hungersnöten, geschwächte Staaten wurden von stärkeren erobert – und schließlich brachen die Handelsbeziehungen zusammen. Der gesamte östliche Mittelmeerraum wurde von der Katastrophe erschüttert. Zu den berühmtesten Opfern des bronzezeitlichen Kollapses gehören Troja, Hattuscha und Mykene.
In seinem Buch hat der US-Archäologe Eric H. Cline die internationale Forschung zu diesem Thema erstmalig zusammengetragen. Dabei berücksichtigte er auch neue Chronologien, die zum Beispiel den berüchtigten Einfall der Seevölker umdatieren.
Clines Resümee lautet: Die Wirtschaft er lebte vor rund 3000 Jahren eine Art Globalisierung – die „Finanzmärkte” wurden zu stark abhängig voneinander. Als einer der Handelspartner ausfiel, geriet das gesamte System ins Wanken.
Globale Märkte, Bevölkerungsrückgang, Migration und Klimawandel hält der Archäologe für Phänomene, die sich in der Geschichte wiederholen – bis heute. Von der Bronzezeit zur Gegenwart ist es für Cline nur ein beunruhigend kleiner Schritt.