Lorbeerkränze, die andere vergeben – und dieses Buch hat schon einige bekommen – machen skeptisch: „Wollen wir doch mal sehen, ob das wirklich so gut ist.” Es ist! Dieses verspielt-didaktische Schmuckstück ist sogar viel mehr, als sein Titel „Evolution” ankündigt. Es ist eine wunderbar illustrierte „Geschichte von allem, was ist”. Logisch eigentlich, denn ohne Urknall und Weltall könnte es keine Evolution geben. Deshalb geht es damit auch gleich funkensprühend los. Dem Woher, Wie und Wohin des Lebens stellt sich der Autor in einer wunderbar einfachen – und famos übersetzten – Sprache, die sich nie kindisch anbiedert. Und die auf jeder Seite von ebenso witzigen wie ästhetischen Zeichnungen im Retro-Stil begleitet wird. Die machen nicht nur Jugendlichen Spaß, sondern auch ihren Eltern und Lehrern. Denn wie kann man etwa Vererbung spannender erklären als mit der Frage: „Wird Messis Sohn später auch mal ein guter Fußballer?” Oder Zweifel an der Evolution – „Warum ist nach Millionen Jahren niemand perfekt?” – prickelnder diskutieren als mit der These: „Frauen werden immer schöner, Männer nicht unbedingt.” Ein Kapitel heißt: „Warum sind wir heute klüger?” Na, weil es so tolle Bücher gibt wie dieses.
Jürgen Nakott