Auch Genies können irren. Diese Erkenntnis ist nichts Besonderes. Doch der eine oder andere mag sich wundern, wenn es dabei um Albert Einstein geht. Gehört seine Relativitätstheorie nicht zu den größten geistigen Leistungen überhaupt? Sicher, die Verknüpfung von Energie und Masse oder die neue Sicht auf Raum und Zeit bestimmen seit einem Jahrhundert das Denken der Physiker. Trotzdem: Einstein war keineswegs unfehlbar. Dieser allzu menschlichen Schwäche widmet der Journalist David Bodanis ein unterhaltsam geschriebenes und erhellendes Buch, das Biografie und Sacherzählung zugleich ist.
Als Einstein erkannte, dass das Bild eines bewegten Universums nicht mit den damaligen Beobachtungen übereinstimmte, führte er in seine Gleichungen einen Term ein, der das All statisch machte. Jahre später erwies sich dieser Schritt als unnötig, denn tatsächlich expandiert der Kosmos. Einstein soll die Korrektur daraufhin als “größte Eselei” seines Lebens bezeichnet haben.
Der Quantentheorie gegenüber blieb er dagegen zeitlebens skeptisch bis ablehnend. David Bodanis sieht hier die Ursache, warum Einstein von den Arbeiten der jüngeren Generation mehr und mehr abgeschnitten wurde und sogar “sein Ruf unter ernsthaften Wissenschaftler zerstört” wurde. Und weshalb er in seinem Arbeitszimmer in Princeton bis zu seinem Tod allein blieb.