Das Buch ist die populäre Kurzfassung einer umfangreichen Studie zur ökologischen Situation der Welt, an der viele Wissenschaftler beteiligt waren. Es geht dabei um nichts Geringeres als unsere Zukunft. Die Weltgemeinschaft hat sich darauf geeinigt, dass die globalen Temperaturen höchstens um 1,5 bis 2 Grad steigen sollten. Johan Rockström, Direktor des Stockholm Resilience Center, ist überzeugt: Man muss auch auf anderen Gebieten solche globalen Leitplanken setzen. Experten haben die umweltverträglichen Grenzwerte für ihr jeweiliges Fachgebiet ermittelt. Die Aussterberate von Tieren und Pflanzen etwa sollte höchstens 100 Mal so groß sein wie die natürliche Rate – doch derzeit ist sie 1000 Mal so groß. Auch bei der Verwendung von Stickstoff und Phosphor auf den Feldern werden die Grenzwerte weit überschritten. Bei der Landnutzung, dem Wasserverbrauch und der Meeresversauerung gibt es dagegen noch einen Puffer.
Es ist natürlich schwierig, globale Grenzwerte festzulegen. Die Zahlen können nur eine grobe Richtlinie sein. Den Experten geht es darum, einen halbwegs sicheren Bereich zu definieren. Beim Überschreiten der roten Linie, das ist die Idee, können unberechenbare Dinge passieren. Dann droht das gesamte System zu kippen. Zum Beispiel lassen hohe Temperaturen die polaren Eismassen schmelzen und saure Meere die Korallenriffe absterben. Leider ist das Buch wenig strukturiert und könnte prägnanter formuliert sein. Dafür trumpft es mit vielen ästhetischen Fotos.