Augen zu – und eingeschlafen: So leicht ist es für immerhin rund 40 Prozent aller Deutschen leider nicht. In Deutschlands Schlafzimmern zucken Beine (10 Prozent), wird sich ruhelos hin und her gewälzt (20 Prozent) oder schlafgewandelt (rund ein Prozent der Erwachsenen) – ganz abgesehen von dem lauten Schnarchorchester, das nicht nur den Schläfer selbst stört, sondern auch so manchem Partner die Nachtruhe raubt. Bei Ingo Fietze, Leiter des Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums an der Berliner Charité, tauchte einmal sogar eine Patientin auf, die behauptete, gar nicht zu schlafen.
Fietze schildert die Vielzahl von Schlafstörungen, die Patienten in sein Schlaflabor führen. Dort wird ihr Schlummer mithilfe von Gehirnstrommessungen auf die charakteristischen Signale der einzelnen Schlafphasen hin untersucht. Als sich die angeblich schlaflose Patientin dieser Prozedur unterzog, stellte sich heraus: Ihr fehlten die wichtigen Tiefschlafphasen – aber sie schlief.
Fietze nennt nicht nur Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten von Schlaflosigkeit oder Schnarchen, sondern gibt auch viele Tipps, wie man sich einen guten Schlaf erhalten kann – etwa durch Einschlafhilfen, einen kurzen Mittagsschlaf oder die richtige Strategie bei einem Jetlag. „Schlaf raubt zwar viel Zeit des Lebens, gehört aber dazu, was man erst zu schätzen weiß, wenn er einem verloren geht”, schreibt Fietze. Eine ausgezeichnete Nachttisch-Lektüre!