Ob Auto, Computer oder Smartphone – anfangs waren solche Dinge für die meisten Menschen Geräte, die keiner braucht. Ähnliches Gegrummel gab es vermutlich schon bei der Erfindung des Rads. Heute ist die Welt ohne diese Technologien schlicht nicht mehr vorstellbar. Aber immer noch schiebt jede Innovation eine Bugwelle von Ängsten und Befürchtungen vor sich her.
Ranga Yogeshwar, Diplomphysiker und Wissenschaftserklärer im Fernsehen (“Quarks & Co”) weiß, warum das so ist: weil viele Menschen das Neue “mit alten Augen” betrachten. Ob Gentechnik, selbstfahrende Autos, Pflegeroboter oder Pizza aus dem 3D-Drucker – alles Neue wird skeptisch mit dem Blick auf das Gestern geprüft. Doch in die Welt des “früher gab’s das auch nicht …” führt kein Weg zurück.
Yogeshwar fordert Mut und Offenheit für das Neue, verfällt aber nicht in Technikeuphorie. Er ignoriert nicht die Probleme, die es durch künstliche Intelligenz, grenzenlose Datenströme oder den digitalen Umbau der Gesellschaft geben könnte. Er drückt sich auch nicht vor kritischen Aussagen, etwa wenn er mit Blick auf die Globalisierung die “Politik von Milliardären für Milliardäre” anprangert. Doch seine Grundüberzeugung, die Welt von heute sei besser als die von gestern, und die Welt von morgen werde besser sein als die von heute, lässt er sich nicht nehmen. Und er weckt Neugier auf das, was hinter der “nächsten Ausfahrt Zukunft” wartet.
Ranga Yogeshwar
Nächste Ausfahrt Zukunft
Kiepenheuer und Witsch, Köln 2017
400 S., € 22,–, ISBN 978–3–462–05113–1
(auch als E-Book erhältlich)