Der Debütroman der britischen Autorin Pippa Goldschmidt gewährt einen ungewöhnlich literarischen Einblick in den Alltag einer Astronomin, der vom Druck, Fachartikel zu schreiben, dem Konkurrenzkampf unter Kollegen und großer Unsicherheit geprägt ist.
Die zentrale Figur ist die frisch promovierte Astronomin Jeanette. Immer wieder schreckt sie nachts aus dem Schlaf auf, um sich auszurechen, wie lange ihre Fördermittel noch reichen werden. Ihr besonderes Interesse gilt den frühzeit lichen Galaxien. Bei Beobachtungen in Chile hat sie zwei Exemplare erspäht, die ein dünnes Band aus Gas miteinander verbindet. Dieses Band bringt das etablierte kosmologische Weltbild ins Wanken. Obwohl Jeanette mit ihrer mut maßlichen Entdeckung die Fachwelt gegen sich aufbringt, nimmt ihre Karriere zunächst Schwung auf – bis die Ereignisse ihr Leben auf die Zerreißprobe stellen.
Pippa Goldschmidt, die selbst promovierte Astronomin ist, lässt ihren Roman trotz der melancholischen und etwas spröden Hauptfigur Jeanette nie ins Düstere abgleiten. Ein dunkler Humor durchzieht die in beeindruckend klarer Sprache geschriebene Geschichte. Sehr zu empfehlen!