In der Antike wurden sie die Mächtigen Fünf genannt: sogenannte „einfache Maschinen“, die als Basis für komplexere Gebilde dienten. Die Physikerin und Bauingenieurin Roma Agrawal warf einen neuen Blick auf diese Fünf und hat die Liste aktualisiert. Sie kam auf sieben Objekte – den Nagel, das Rad, die Feder, den Magneten, die Linse, die Schnur und die Pumpe -, die die Grundlage für unsere Welt bilden.
Wir benutzen Nägel seit der Bronzezeit. Ohne sie wären heute Flugzeuge oder Wolkenkratzer undenkbar. Das Rad können wir anscheinend nicht neu erfinden; es hat sich kaum verändert, seit es 3900 v. Chr. in Mesopotamien als Töpferscheibe verwendet wurde. Aber es hat zu zahlreichen bahnbrechenden Ideen geführt und den Weg in den Weltraum geebnet. Wenn wir noch weiter in der Geschichte zurückgehen, erfahren wir mehr über die Bedeutung der Schnur in unserem Leben. Agrawal spannt den Bogen (welcher übrigens auf der Feder basiert) von den Neandertalern bis zu den Hängebrücken von heute. Die Pumpe hat eine weite Reise aus Mesopotamien hinter sich und rettet nun Leben in Herz-Lungen-Maschinen.
Tausende Jahre Geschichte, praktische Erfahrungen und private Familiengeschichte werden in Agrawals Buch verwoben und machen es zu einem besonderen Leseerlebnis. Eines, das dazu führt, dass man überall nach kleinen, fast unsichtbaren Erfindungen Ausschau hält. Eszter Bolla
Roma Agrawal
Nägel mit Köpfen
7 Erfindungen, die die Welt bis heute verändern
Hanser, 336 S., € 28,–
ISBN 978-3-446-27762-5