Bücher über Dinosaurier füllen die Kinderbuch-Regale der Buchhandlungen. Doch es gibt kein einziges einigermaßen aktuelles Buch über die gewaltigsten Kreaturen, die je existierten, das für Erwachsene geschrieben ist. Der Sachbuchautor und Schriftsteller Bernhard Kegel hat nun die Lücke geschlossen. In seinem Buch zeichnet er die gesamte Dinosaurierforschung nach, die im frühen 19. Jahrhundert mit ersten Fossilfunden begann. Schon damals malten sich Forscher aus, wie die Tiere wohl einst ausgesehen haben. Die Ergebnisse, über die man heute lächelt – etwa fauchende vierbeinige Drachen – zeigen, wie schwierig es ist, aus einzelnen Knochen ein Tier mit all seinen Eigenschaften zu rekonstruieren. Bis heute müssen die Paläontologen ihr Bild der Urtiere immer wieder revidieren. Aus plumpen, wechselwarmen Echsen sind inzwischen flinke Warmblüter geworden, von denen viele Federn trugen. Sie glichen eher Vögeln als Krokodilen oder Waranen.
Kegel berichtet über die Dinosaurier-Forschung sehr verständlich und unterhaltsam und schickt den Leser auf Entdeckungsreise. Er erzählt von den neuen Funden in China, und er stellt auch skurrile Studien vor. So haben Wissenschaftler versucht herauszufinden, wie der Sex der gigantischen Sauropoden ausgesehen haben mag: von vorne, von hinten, mit Gebrüll? Aber auch wenn Forscher inzwischen die Farbe der Eierschalen und sogar einzelner Federn rekonstruieren können, bleiben doch das Verhalten der Dinos und viele Details ihres Aussehens der Fantasie überlassen.
Bernhard Kegel
Ausgestorben um zu bleiben
Dumont, 271 S., € 22,–, ISBN 978–3–8321–9870–1
E-Book für € 17,99, ISBN 978–3–8321–8403–2